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Spielzeug selbst machen
Spielzeug ist ein fester Bestandteil im Alltag von Kindern. Ob Geburtstage, Feiertage oder einfach mal zwischendurch – Erwachsene lieben es, Kindern Spielzeug zu schenken. Dabei wird die Auswahl jedoch immer schwieriger, denn die Ansprüche an Spielzeuge steigen.
Pädagogisch wertvoll soll es sein, nachhaltig und fair produziert und natürlich ungiftig. Bei konventionell hergestellten Spielsachen wird es zunehmend schwer all diese Kriterien in einem Spielzeug vereint zu finden. Die Lösung? Einfach selber machen! Egal, ob Du altes Kinderspielzeug restaurierst, oder selbst zur Säge greifst: Bei selbstgemachtem Spielzeug weißt Du garantiert, was verbaut wurde und kannst den Spielsachen Deine ganz eigene Note verleihen. Nachhaltig, ungiftig und garantiert ein Unikat!

Upcycling und Restaurieren von Kinderspielzeug
Spielzeuge verschleißen. Besonders kleine Kinder beherrschen noch keinen schonenden Umgang mit ihren Spielsachen, wodurch sie schnell abnutzen und die Kinder das Interesse daran verlieren. Oftmals wird das mit neuem Spielzeug kompensiert. Das muss jedoch nicht immer sein. Wer von Beginn an in Holzspielzeuge investiert, hat die Möglichkeit die Spielgeräte mit geringem Aufwand wieder aufzufrischen und ihnen sogar ein ganz neues Aussehen zu verleihen. Viele Menschen bewahren lieb gewonnene Holzspielzeuge aus ihrer Kindheit für die eigenen Kinder auf, doch der Zahn der Zeit macht auch vor dem Lieblings-Schaukelpferd nicht halt. Holz ist jedoch ein sehr dankbarer Werkstoff: Mit etwas Schleifpapier und einem schützenden Anstrich lässt sich in alte Holzspielsachen neues Leben einhauchen. Gleichzeitig ist die Aufwertung alter Spielsachen eine tolle Möglichkeit Deinem Kind das Thema Nachhaltigkeit nahezubringen.
Egal ob Du für den Schutzanstrich ein Holzöl, eine Lasur, einen Lack oder eine Kreidefarbe verwendest, auf diese Dinge solltest Du immer achten:
Verträglichkeit
Ungiftige Farben und Lacke für Kinderspielzeug gibt es mittlerweile zahlreiche. Der Schutzanstrich sollte nach DIN EN 71 Teil 3 für Spielzeuge geeignet sein. So stellst Du sicher, dass der Anstrich nicht abblättert oder mit giftigen Schwermetallen belastet ist. Mehr zur DIN-Norm erfährst Du weiter unten im Ratgeber.
Trockenzeiten
Um ein sicheres Spielzeug zu erhalten, müssen die angegebenen Trockenzeiten der Hersteller eingehalten werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Anstrich hält und die erzielte Optik und Sicherheit des Spielzeugs erreicht wird.
Schrauben & Nägel
Falls bei der Montage oder bei Reparaturarbeiten Metallteile zum Einsatz kommen, solltest Du unbedingt darauf achten, dass diese sicher im Holz versenkt sind und sich auch nicht mehr lösen lassen.
Kleinteile
Kleine Bauteile sollten fest verbaut sein. Besonders kleine Kinder nehmen ihr Spielzeug in den Mund und könnten sich an Kleinteilen verschlucken. Bei größeren Kindern tritt dies zwar nicht mehr so häufig auf, Kleinteile gehen jedoch auch schnell verloren und das ist frustrierend – für Groß und Klein.

Kinderspielzeug selbst bauen: Ideen
Falls Du keine alten Spielsachen zur Verfügung hast oder Dein eigenes handwerkliches Geschick unter Beweis stellen möchtest, kannst Du Kinderspielzeug natürlich auch komplett selbst herstellen. Dabei sind Deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt und je nach Alter Deines Kindes könnt Ihr gemeinsam überlegen, welche Form und Farbe das Spielzeug haben soll und aus welchen Materialien Ihr es fertigen könnt. Oft lassen sich Haushaltsmaterialien wie Pappe und Kartons für Spielsachen upcyceln. Achte darauf giftige Stoffe wie Plastik oder Styropor zu meiden. Diese Stoffe solltest Du nach Möglichkeit aus dem Kinderzimmer fernhalten.
Infobox: Holz kaufen
Beim Kauf von Holz und Holzwerkstoffen solltest Du immer auf das FSC- oder das PEFC-Siegel achten. Diese Qualitätssiegel stehen für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, aus denen das Holz stammt. Verwende am besten heimische Hölzer, um den CO2-Fußabdruck Deines Projektes gering zu halten.
XXL-Mikado
Das klassische Tischspiel Mikado lässt sich kinderleicht in einen größeren Maßstab übertragen. Dafür benötigst Du etwa 1 cm dicke Rundhölzer mit einer Länge von ungefähr 50 cm. Das Original-Spiel besteht aus 41 Hölzern, für die XXL-Variante bietet es sich an die Anzahl etwa zu halbieren. Die Rundhölzer werden an beiden Seiten angespitzt. Dafür kannst Du z.B. einen handelsüblichen breiten Anspitzer verwenden. Anschließend werden die Stangen mit verschiedenfarbigen Ringen versehen. Die Ringe stehen jeweils für unterschiedliche Punktzahlen und können entweder nach Belieben festgelegt oder nach den geltenden Mikado-Regeln gewählt werden. Zum Bemalen eignen sich ökologische Holzlacke (zum Beispiel Buntlack von Auro) oder Lasuren (beispielsweise Auro Holzlasur) besonders gut.

Autogarage aus Holz und Pappe
In vielen Kinderzimmern fliegen eine Vielzahl an Spielzeugautos herum. Dem Aufruf zum Aufräumen kommen die meisten Kinder nur sehr ungern nach. Eine Spielzeuggarage kann hier helfen. Du benötigst dafür eine flache Holzkiste von ausreichender Größe und eine Menge Klopapierrollen. Die Kiste, sowie die Papprollen kannst Du gemeinsam mit Deinem Kind nach Belieben anmalen. Hierfür eignen sich Holzlasuren und Lacke besonders gut. Für einen reduzierteren Look kannst Du die Kiste auch mit einem Holzöl oder Wachs behandeln. Die Holzoptik bleibt so erhalten und das Holz ist vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Gleichzeitig dient die Holzbehandlung als Splitterschutz, damit sich Dein Kind nicht verletzt.
Der Aufbau der Garage ist kinderleicht: Die Holzkiste wird aufrecht hingestellt und die bemalten Klopapierrollen werden mit der Öffnung nach vorn wie Bienenwaben hineingestapelt und fixiert. Verwende hierfür am besten einen lösemittelfreien Kleber und lasse ihn gründlich durchtrocknen. Falls du nicht ausreichend Papprollen hast, oder nicht jedes Spielzeugauto in eine Klopapierrolle hineinpasst, kannst du auch nur ¾ der Kiste befüllen und einen Holz- oder Pappregalboden darüber einbauen. Auf diesem haben auch größere Spielsachen Platz.
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Holzdominosteine selbst bauen
Aus Holzresten lassen sich mit etwas Sägegeschick einfach Dominosteine herstellen. Das Format bestimmst du selbst, achte nur darauf, dass alle Steine gleich groß sind. Nachdem Du das Holz zurechtgeschnitten hast, musst Du eine Entscheidung treffen: Die charakteristischen Punkte sowie die Nut in der Mitte der Steine kannst du entweder anbohren bzw. einschleifen oder aufmalen. Fertige in jedem Fall am besten aus einem Stück Restholz eine Schablone an, indem du sieben Löcher auf beide Seiten des Holzstückes bohrst. Diese Schablone kannst du dann entweder zum Anbohren oder zum Bemalen der Dominosteine benutzen. Die Schnittkanten der Dominosteine müssen abgeschliffen werden, um glatte Kanten zu erhalten. Zum Aufmalen der Punkte kannst Du einen bunten oder schwarzen Holzlack verwenden. Als Abschlussbehandlung dient ein schützendes Holzöl (zum Beispiel von Biofa).

DIN EN 71-3 und was sie bedeutet
Wer sich mit Kinderspielzeug und Gesundheit beschäftigt, stolpert früher oder später über die DIN-Norm EN 71 Teil 3. Kinder, besonders Kleinkinder, nehmen ihre Umwelt anders wahr als Erwachsene. Sie erkunden ihre Umgebung mit allen Sinnen und nehmen neben Nahrungsmitteln auch gerne ihre Spielsachen in den Mund. Egal ob Buch, Baustein oder Kuscheltier – es gibt kaum einen Gegenstand im Kinderzimmer (oder dem Rest der Wohnung!), der vor dem neugierigen Nachwuchs sicher ist. Umso wichtiger ist es daher, dass alles, was Dein Kind in den Mund nehmen könnte, ungiftig ist. Speichel ist eine vergleichsweise aggressive Flüssigkeit, welche Lacke und Farben bereits nach kurzer Zeit angreifen kann.
Die DIN-Norm EN 71 Teil 3 legt daher Grenzwerte für bestimmte Giftstoffe fest, welche ein Kind beim Spielen durch den Mund oder die Haut aufnehmen könnte. Dazu gehören Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Arsen, aber auch Aluminium, Chrom und weitere kritische Substanzen. Neben kritischen Inhaltsstoffen prüft die DIN-Norm 71 aber auch andere wesentliche Aspekte der Spielzeugsicherheit. So muss ein Spielzeug beispielsweise den Belastungen des Spielens standhalten können. Es darf keine Erstickungsgefahr von dem Spielzeug ausgehen und es darf nur schwer entflammbar sein.
Auch wenn Deine selbstgebauten Spielsachen sich keiner DIN-Prüfung unterziehen müssen, solltest Du dich mit der Norm vertraut machen und Dein selbstgebautes oder restauriertes Spielzeug genau überprüfen, bevor Du es in Kinderhände gibst. Denn: Spaß ist wichtig, aber Sicherheit geht vor!
DIN 53160: schweiß- und speichelecht
Eine weitere wichtige Norm für den Bau und die Restauration von Kinderspielzeug lautet DIN 53160. Produkte, welche nach dieser Norm zusammengesetzt sind, können von Kindern und Babys bedenkenlos in den Mund genommen werden, ohne, dass sich schädliche Stoffe lösen. Weder Schweiß noch Speichel können einem nach DIN 53160 geprüften Anstrich etwas anhaben.
Fazit
Kinderspielzeug muss nicht immer neu gekauft werden. Oftmals lassen sich alte Spielsachen mit einfachen Mitteln aufwerten und Holzreste in neue Spielsachen verwandeln. In jedem Fall verleihst Du den Spielsachen einen ganz eigenen Charakter, wenn Du sie selbst bearbeitest. Je nach Alter Deines Kindes, könnt Ihr zusammen daran arbeiten, wodurch Du Deinem Kind den nachhaltigen Charakter Eures Upcycling-Projektes nahebringen kannst. Selbst geschaffene Spielsachen erhalten oft auch einen besonderen Stellenwert und sind eine schöne Erinnerung – auch im späteren Leben.
Links:
DIN EN 71
DIN 53160-1 - speichelecht
DIN 53160-2 - schweißecht
Bildnachweise:
Holzauto: 38317; Getty images via canva.com
Holzeisenbahn: AURO AG
Mikado: richardschramm; Getty Images via canva.com
Domino: Foxypeam; Getty Images via canva.com